Manche Leute fühlen sich doch wirklich gut dabei, anderen Personen etwas, das ihnen lieb ist, schlecht zu reden oder zu vermiesen. Warum? Welche Wertsteigerung hat man dadurch erreicht? Warum fühlt man sich dadurch besser? Weil sich jemand anderes dann schlechter fühlt? Warum müssen sich manche Personen immer an anderen messen? Wieso immer dieser Wettbewerb und dieses Konkurrenzdenken? Sowas löst bei mir immer nur Kopfschütteln und eine große Zerstörungswut aus. Aber eigentlich kann man so ein Verhalten nur belächeln, da diese Personen meist recht unglücklich mit sich selbst und ihrer (aktuellen) Lebenssituation sind. Vielleicht sogar bemitleiden? Nein, das wäre schon zu viel verschwendete Gefühle. Die sollten wir lieber für die Herzensmenschen aufheben, die uns positiv stimmen, über die wir uns nicht ärgern müssen, sondern uns freuen, dass sie in unser Leben getreten sind, mit denen wir gerne Zeit verbringen, weil es Spaß macht, weil sie selbstlos sind, weil sie für uns da sein können, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Die sich nicht an uns messen. Die uns was gönnen können.
Ich will mich da gelegentlich gar nicht ausschließen, aber ich arbeite stetig daran, wenn ich Neid in meinem Kopf ertappe, mir zu sagen: "Äni, hör sofort auf damit. Diese Person hat möglicherweise hart dafür gearbeitet, worauf du gerade neidisch bist." Wenn wir uns selbst immer wieder in Erinnerung rufen, dass kein Mensch auf dieser Welt in allen Lebensbereichen besser ist als wir, dann können wir auch leichter etwas gönnen. Wie heißt es doch so schön: Pech im Spiel, Glück in der Liebe? Das trifft es doch auf den Punkt. Niemand führt ein perfektes Leben. Wenn wir unser eigenes in verschiedene Facetten aufteilen, so können wir doch immer sagen, dass eine Facette die anderen meistens überwiegt. Wenn wir uns gerade ganz besonders wohl dabei fühlen viel Sport zu treiben, dann steckt meistens eine andere Facette zurück. Nämlich z.B. die Zeit, die wir jetzt nicht mehr haben, um uns ausgiebig mit Freunden zu treffen. Eine andere Person ist vielleicht dafür ständig von Freunden umgeben, hat aber weniger Zeit ür andere wichtige Sachen.
Das Gute daran ist, diese Facetten sind ständig in Bewegung, die eine ist mal mehr ausgeprägt, die andere mal weniger. Und zudem können wir Einfluss darauf nehmen und alles so ausrichten, dass wir selbst damit glücklich sind. Und uns dann auch bewusst werden: Die Facette, auf die wir gerade bei jemand anderem neidisch sind, hat bei dieser Person bewirkt, dass eine andere Facette vielleicht zu kurz gekommen ist. Was aber bei uns selbst nicht so ist und was wir auch gar nicht wollen. Wenn wir aber für uns selbst einen Änderungswunsch haben, dann müssen wir den auch selbst umsetzen.
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